Ich wandle mit offenem Herzen durch die Stadt.
Der Schmerz sitzt tief. Es ist als würde er ausbluten. Aus mir heraus. Ich wehre mich nicht. Was ich tun kann und was wichtig ist, ist offen sein. Das ausgeweidete Herz anbieten. Der Welt zur Reinigung. Zur Transformation.
Ich wandle mit offenem Herzen durch die Straßen.
Neben mir Menschen deren Herz verschlossen war. Meines berührt sie und plopp: öffnet sich auch das ihre. Das berührt mich zutiefst und meines platzt fast. Ach, es ist ja schon eröffnet! Jetzt noch mehr.
Ich wandle mit offenem Herzen durch meine Räume.
Ich atme. Immer wieder aus. Immer wieder ausatmen. Lass es gehen. Lass es sein. Lass es sich wandeln, sich spülen, sich regen. Regne mein Herz rein. Es möchte heilen. Mein Herz möchte heilen. Es sehnt sich nach reinem heil sein. Rein. Und ohne Schmerz. Und mit. Spüle den Schmerz. Das geht nur wenn das Herz offen ist. Manchmal durch eine Verletzung. Öffne die Wunde erneut und sie kann sich selbst reinigen. Eiter kann austreten und Wundwasser reinigt.
Ich wandle mit offenem Herzen durch die Welt.
Du hast mich geöffnet. Ich treffe dich und du triffst mich ganz tief drinnen. Bähm! Urknall. Oder Urblühen. The Big Bloom. Das Herz erblüht. Der Schmerz erblüht. Ich kann es förmlich sehen. Die Wunde, so groß und rein, rosa, glänzend, fleischig, verletzlich. Wunderschön. Lass es fließen. Raus aus ihr, raus aus mir. Von innen nach außen heilen. Transformation.
Ich wandle.
Totale Verletzlichkeit.
Wer gibt mir die Erlaubnis zu heilen? Wer? Ich, nur ich. Sonst keiner. Nur einer. Du. Du bist eine Initiation. Eine Inspiration. Immer wieder. Jedes Treffen und sei es auch noch so irreal hilft mir meinen Schmerz zu heilen. Meine Sehnsucht zu weiten. Meinen Geist zu dehnen.
Es hilft mir mich hinzugeben, mir zu vergeben, etwas abzugeben. Es hilft mir meine Muskeln zu entspannen, zu atmen, Freude zu teilen. Teilung führt zu Vermehrung.
Und ich bleibe noch ein bisschen hier, in der Offenheit des Herzen. Ich bleibe in dem Raum der Heilung. Dort wo die offene Wunde blutet.
Ich will das aushalten, weil es heilsam ist. Ich will mich dem hingeben. Mich nicht ablenken, mich nicht vollstopfen mit Essen oder Ähnlichem. Mich nicht ablenken. Das Loch in mir nicht künstlich füllen oder flicken. Ich will das aushalten. Ich will es genießen. Einfach während des Tages. Ich werde es mit mir tragen und genau in diesem Raum bleiben.
Ich wandle mit offenem Herzen.
Und hey, ich liebe dich!