Das ist ein großes Wort, nicht wahr? Oder ist es nur mit Bedeutung geschwängert? Wie sehr fürchten wir uns davor, bedingungslos zu lieben? Vielleicht sogar bedingungslos zu sein? Was, wenn wir gar keine Bedingungen an irgendetwas hätten? Nicht an unser Business, nicht an unser Pferd (sofern wir eines besitzen), nicht an unsere Mitmenschen, Partner, Eltern, nicht an unsere Kinder. Vor allem nicht an uns selbst und unser Sein. Was, wenn wir bedingungslos uns selbst gegenüber wären? Was wenn diese Bedingungslosigkeit unsere Begrenzungen aufheben könnte?
_ Keine Kontrolle
Das wäre fatal, nicht wahr? Denn dann könnte es eventuell sein, dass wir keine Kontrolle mehr haben. Keine Kontrolle über nichts und niemanden. Wir müssten alles aufgeben, was wir bisher kannten und uns komplett fallen lassen. Ein bisschen wie sterben. Oh mein Gott. Na gut, vielleicht ist das ein bisschen übertrieben. Aber lass mich dich hier fragen: Was fürchtest du? Was daran, findest du gruselig, wenn du wirklich in diesen bedingungslosen Raum der Liebe fällst? Was daran fändest du wirklich gruselig, wenn du die Kontrolle aufgibst und anfängst dich auszudehnen? Denn das ist doch, was Liebe macht, oder? Den Raum dehnen, weit machen. Nicht wahr?
_ wie gruselig ist das denn
Und wie immer habe ich mich selbst gefragt, was finde ich eigentlich gruselig daran? Und weiß ich überhaupt, was es bedeutet, wie das geht, bedingungslos zu lieben? Weiß ich überhaupt, was ich meine, wenn ich darüber spreche? Ich suche nach Beispielen im Außen. … Jesus. Gut. Aber Jesus kenne ich ja nur aus Erzählungen oder aus einem Buch. Ich brauche ein lebendiges Beispiel. Eine Mutter. Nun, die bin ich selbst. Also zu vorbelastet als Beispiel. Tiere. Oh ja. Das ist gut. Ich sehe mir also die Pferde an. Ich frage mich, was machen sie anders? Was lässt sie wirklich bedingungslos sein? Warum glauben wir, dass sie bedingungslos lieben können?
_ jammern oder nicht
Die Antwort auf die zweite Frage ist mehr ein Gefühl. Etwas das ich spüren kann. Da ist Weite. Da ist Freiheit. Weite im Herzen. Einfach. Liebe. Punkt. Mehr nicht. Das kann ich auch schlecht erklären. Das ist wie ein Wissen. Ein Wissen, das aus der Tiefe kommt. Aber wie machen sie das? Nun ich glaube ein bisschen können sie nicht anders. Ihre Herzen sind derartig rein, derart offen und ohne Leid. Das heißt nicht, dass ich glaube, dass Tiere keine Schmerzen spüren, nein. Ich glaube aber durchaus, dass ihr Umgang mit Schmerz, egal ob physisch oder emotional, ein völlig anderer ist. Sie identifizieren sich nicht mit ihrem Schmerz und geraten so auch nicht ins Leid. SIe erzählen sich keine Geschichte dazu. Sie haben vielleicht sogar wenig Gedanken darüber. Während wir Menschen direkt anfangen zu jammern, über unseren Schmerz zu sprechen, mindestens aber uns in Gedankenschleifen darüber ergießen.
_ was der alles muss
Und ganz ähnlich läuft es mit dem Lieben. Wir sprechen darüber, wir denken darüber. Wir suhlen uns darin. Wir erzählen uns selbst wie sehr wir jemanden lieben oder wie gerne wir etwas tun. Und je tiefer wir in diese Geschichte einsteigen desto dicker wird die Luft. Desto fester wird der Griff. Desto voller wird die Bedingungsliste an das Gegenüber. Der Geliebte muss uns auch wollen, muss uns glücklich machen. Das Pferd muss uns tragen wollen, nicht zu viel fressen, unserem Bild entsprechen. Das Business muss uns dringend Geld bringen, darf auf keinen Fall stagnieren. Der nächste Text uns die große Kundenflut bescheren. Das Leben unseren Vorstellungen entsprechen. Wir selbst so sein, wie erhofft. Schlank, fit, reich und was wir sonst noch alles gerne wären, damit wir uns lieben können. Und so weiter und so weiter. Die Liste kannst du endlos fortführen.
_ wie einfach
Verrückt oder? Wie einfach wäre es doch einfach zu lieben? Wie einfach wäre es doch unser Herz weit zu öffnen, denn ganz ehrlich: Ich glaube das ist es bereits. Ich glaube wir kommen mit offenem Herzen auf die Welt. Hast du schon mal einem Säugling in die Augen gesehen? Irre oder? Diese weite tiefe pure Liebe. Da kannst du reinfallen. Für immer und ewig. Einfach so. Tiere fühlen sich ebenso an. Egal ob du ihnen in die Augen blickst oder sie einfach nur spürst. Schließ die Augen mal und fühle. Fühle die Anwesenheit deines Pferdes, deines Hundes, deiner Katze auf dem Schoß. Selbst der Vogel im Käfig wird das haben. Und möglicherweise entdeckst du ein ähnliches Gefühl in der Gegenwart einiger deiner Mitmenschen. Möglicherweise sogar bei ganz vielen. Möglicherweise kannst du sogar diese tiefe weite pure Liebe spüren, wenn du mit dir alleine bist. Verrückt oder?
_ noch weiter
Lass uns noch einen Schritt weiter gehen. Was wenn du dich ganz bewusst mal in die Erde hinein spürst, sie wahrnimmst unter dir, den Himmel über dir fühlst, dein Herz auch da ganz weit machst? Dehn dich. Atme aus. Dann atme das alles wieder ein. Und nochmal. Und dann verbinde dich mal mit allem was ist. Mit allem was es gibt auf dieser wunderbaren Erde. Mit allem was es gibt im Universum. Gott. Mit allem. Bleib da ein paar Momente, dann gehst du wieder ganz zu dir. Dein Herz immer noch weit. Offen. Was wenn bedingungslos Lieben total einfach ist? Was wenn du einfach Liebe bist? Und das verkörperst? Oh! Hey und jetzt glaube nicht, dass ich so ein Licht und Liebe Geschwurbel meine! Nein, ganz bestimmt nicht. Liebe sein, bedingunslos, heißt nicht immer nett, freundlich und zuvorkommend, so dass es den anderen gut geht. Das wäre doch wieder eine Bedingung, nicht wahr?
_ und dann läuft das
Vielleicht ist es mehr wie ein Fließen, mit dem was da ist. Und alles mit offenem Herzen empfangen. Auch Wut. Auch Zerstörung. Und daraus etwas erschaffen. Wie wäre das? Und wie wäre es, wenn du für dich bedingunslos zu lieben neu definierst? Wie wäre es, wenn du heute all deine Ideen darüber zum Mond schickst? Einfach bedingunslos lächelst und dich freust darüber dass du all das kannst. Weil du in deinem Leben bedingunslos liebender Mensch bist. Durchdrungen von einem undendlichen Wesen mit unendlichem Gewahrsein. Bereit alles zu wissen, alles zu sein und alles zu empfangen. Staunend.
Alles Liebe * Verena
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