In der Stille des Morgens.
Niemand ist wach. Nur ich – und die Pferde. Na sagen wir, kein Mensch ist wach.
Kein Gerede, kein Genöhle. Kaum ein Geräusch.
Die Möglichkeiten offen halten. Das fällt mir schwer. Ich übe – in der Stille des Morgens. Ich gebe ihnen die Möglichkeit, ich gebe mir die Möglichkeit, entstehen zu lassen. Es fällt mir schwer.
Raum für das nichts. Raum für die Leere.
Raum für die schöpferische Kraft, die ganz von selbst schöpft. Da muss man eigentlich gar nicht tun oder wollen dafür ….
Es fällt mir schwer, in der Stille des Morgens.
Mich nicht von Mustern leiten zu lassen, und wenn schon, dann eben bewusst. Dann eben mit allen Sinnen und lauschend was aus meinem Inneren zurückkommt. Erschöpfung. Ich fühle Erschöpfung. Ich bin es müde, die immer gleichen Filme abzufahren. Es gibt so viele Möglichkeiten.
Und für jede Situation, für jedes Lebewesen, für jede Beziehung gibt es so viele Varianten ihnen zu begegnen. Eine übergroße Auswahl an Möglichkeiten. Ich kann mich ja gar nicht entscheiden. Und das ist auch eine Möglichkeit. Mitunter eine frustrierende – eine bremsende. Oder? Vielleicht aber auch eine belebende.
Denn nach diesem Moment des Sich-nicht-entscheiden-könnens kommt ja schon wieder ein neuer Moment … und wieder mit einer übergroßen Auswahl an Möglichkeiten. Aber das nicht entscheiden können hatten wir ja gerade, also probier doch mal was anderes …
Plötzlich fällt es mir leicht, in der Stille des Morgens.
Und es fällt mir auf, wie schön es ist. Wie schön sich der Morgen offenbart in seiner Stille. Wie einfach es sein kann, mit der Schönheit zu tanzen … … …
Diesen Text findest du auch in meinem Buch „Jeder Tag Gedankentanz“