Wir drehen uns im Kreis. Wir reden aneinander vorbei. Alles wiederholt sich und doch zieht es weiter. Wir ziehen weiter. Der Preis ist heiß. Immer. Und auch nicht. Alles ist vergänglich und doch scheint es ewig zu sein.
Wir existieren weil wir meinen? Weil wir glauben zu sein? Weil wir zu sein scheinen?
Gestern noch hatte ich den Reim. Heute ist er entschwunden. Schade. Vergessen. Entfallen. Weg. Ins Ewig gesunken.
Vielleicht treffen wir uns irgendwann wieder.
Vielleicht führt uns der Weg zusammen für eine Zeit. Vielleicht nicht. Vielleicht …
Es ist vorbei. Wir treffen uns und geben vor wir wären zwei obwohl wir eins sind, du und ich, ein und dasselbe Wesen vielleicht, eine Ansammlung von Zellen, die das hervor Quellen von Gefühlen verhindern wollen, die sich nicht verlieren sollen, nicht zerfallen, denn das Verfallen nimmt uns die Kraft und schafft es doch Neues, so macht es uns Angst.
Denn wer sich nicht stützt der versucht sich zu schützen durch Rückzug, Einigeln, Abschotten. Schwitzen erzeugt durch die Furcht vor der Freiheit. Allen Halt zu verlieren ins Dunkel zu fallen, sich selbst zu schockieren um dann doch unsanft aufzuknallen, zerbersten, entspringen, dem Ei, der scheinbaren Hülle, die uns füttert mit der Fülle des Lebens.
Doch in welchem Gewand?
Was gibst du mir vor, dass du bist?
Was willst von mir was ich wäre, wenn ich mich in dir wohl fände als eine Art Abklatsch deiner selbst?
Ein Bildnis, das du für mich malst.
Einen Rahmen, den du mir schenkst, mit Hingabe, Liebe und so viel Mut.
Doch für mich hast du ein Gefängnis erschaffen.
Eine Burg in der die Prinzessin wohnt, die Prinzessin bin ich.
Ein Rapunzel.
Im Turm gefangen, all meine Schönheit messbar an der Länge meiner Haare.
Und ich, ich zähle die Tage, bis ich selbst den Mut finde zur Ehrlichkeit, die Wahrheit über mich selbst zu sprechen. Mit mir … denn das Du was ich meine bin doch nur ich.
Oh Rapunzel, komm und halt mich, oh Rapunzel, komm, lieb mich, oh Rapunzel, du bist mein bester Freund.
Und all meine Freiheit schenk ich dir.
Wofür?
Rapunzel, ich werd dich vermissen. Ich werde dich gehen lassen, jetzt, in diesem Moment.
Rapunzel, mach s gut. Du bist mein bester Freund.
Doch alles was du bist, das bin auch ich. Und so kannst du gehen oder bleiben, wie du willst. Es wird sich nichts ändern und doch wird alles anders. Weil sich die Dinge verschieben. Weil sie sich drehen und wenden, sich bewegen.
Und ich werde die Türen öffnen für die neuen Dinge des Lebens, ich werde mein Herz offen tragen, meine Augen schließen und springen … … ins Dunkel.
Ich werde fallen. Ich werde unsanft auf den Boden knallen, zerbersten, zerspringen, das Ei werd ich verlassen und die scheinbare Hülle … wird die Ewigkeit küssen.
Rapunzel, ich werd dich vermissen …
Dieses Gedicht stammt aus „Jeder Tag Gedankentanz“ … aus diesem ist die Idee für „Ich geh tanzen – Rapunzels neue Geschichte“ entstanden … beide Bücher findest du hier
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