Es folgt ein Gastbeitrag von Janine Winterstein:

„Vom Kollegen zur Führungskraft – überleben in den ersten 100 Tagen“ so oder so ähnlich titeln grausame Bücher über das Führen (von anderen Menschen). Da bekomme ich Gänsehaut. Und ab dem 101. Tag? Was kommt danach? Die 7- köpfige Raupe? Ich will es mir garnicht vorstellen 😉

Ich bin am 20. Tag dieses Spagats von der Kollegin zur Führungskraft angelangt. Und ich lebe noch!

Immerhin.

Ich glaube, es gibt Menschen die wollen führen. Also Verantwortung tragen und Entscheidungen treffen. Und es gibt Menschen in unserer Gemeinschaft, die wollen genau das nicht. Es klingt nahezu in meinen Ohren: „Die wollen eben keine Entscheidungen treffen, sind zu feige“. Aber ist das nicht auch eine Entscheidung? Eben keine Verantwortung tragen und keine Entscheidungen treffen zu wollen?

Das ist weder gut noch schlecht. Was ist überhaupt gut und was ist schlecht?

Ich glaube, Führen ist eine Mischung aus Macht, Ergeiz und dem Bedürfnis nach Anschluss.

Was wäre ein Leader ohne das Streben nach Macht, dem Ergeiz seine Ziele und Ideen zu Verwirklichen und ohne Menschen, die ihm folgen?

Und was wären die Menschen, die ihm folgen ohne Leader?

Diese Verhältnisse ändern sich jedoch täglich, ja sogar stündlich – oder mehrmals in einer Stunde Teammeeting. Und das ist gut so, das ist Leben, das ist Lebendigkeit.

Eine Führungskraft besteht sicher nicht nur aus Führung, sondern vor allem aus Kraft. Deshalb heißt sie wohl auch Führungs – KRAFT.

Diese Kraft verteilt auf viele Schultern, zum Leben erweckt und lebendig gehalten. Perfekt.

Was ist überhaupt perfekt?

Perfekt ist genau das was jeder Einzelne in der Gemeinschaft daraus macht. Ob ‚Führer‘ oder Geführter. Und zwar so, dass es einfach passt und sich gut anfühlt.

Und wenn jeder Einzelne genau das tut, für was ER sich entschieden hat, sind wir unschlagbar lebendig.

Dann sind wir keine 7- köpfige Raupe, sondern vielleicht ein Tausendfüßler. Der hat zwar nur einen Kopf aber ist ansonsten extrem lebendig und unschlagbar in alle Richtungen.

Ich freu mich auf die nächsten 20.000.000 Tage 🙂

Janine