Harmonie und Balance

Ich habe es satt gefallen zu wollen. Ich verbiege mich, ich erkläre mich, ich tue was die anderen gerne hätten, ich schotte mich ab aus Angst vor dem Urteil der anderen. Ich will dazu gehören und auch nicht. Aber gehöre ich automatisch nicht dazu, nur weil ich die Dinge anders angehe, als die Anderen?

Nein das ist nicht gesagt.

Da ist es wieder, das verklärte Bild von Harmonie. Ich habe ein seltsames Bild von Harmonie – ist mir aufgefallen. Für mich ist Harmonie irgendwie gleichbeutend mit gleichmäßig, glatt, ohne Schnörkel. Ohne auf und ab, oder wenn, dann nur ein kleines bisschen, ganz minimal. Nicht aus der Bahn, alles schön linear. Schön im Strom schwimmen, mit dem Luftstrom fließen.

Doch letztens im Gespräch mit einer Freundin wurde mir bewusst: Was für ein Quatsch! Danke für diese Erkenntnis, Freundin!

Wir gehen einen bestimmten Weg, wir treffen uns und dann beginnt es. Ein Impuls kommt, formt eine Aktion, eine Reaktion folgt. Ein Schritt hinaus aus dem bestehenden Rahmen, ein Schritt um das Ungleichgewicht auszugleichen. Wieder ein Schritt aus dem Gleichgewicht, dann wieder einer in die Balance. Ein Ton aus der Reihe, einer in der Reihe. Aus der Balance in die Balance. Links und rechts, vor und zurück.

Und ihr ahnt es schon: Da ist er wieder – der Tanz!

Innerlich läuft es doch so ähnlich ab. Ein Schritt hinaus aus meinen Grenzen, einer zurück hinein. Nicht zu viel auf einmal. Zwischendurch eine Pause einlegen. Gas geben, Pause machen. Energieausgleich. Gleichgewicht. Balance. Harmonie.

Aber draußen ist es natürlich auch total spannend. Und es ist so gefährlich 🙂 ich könnte abgelehnt werden, aber nur draußen? Oder findet das innen statt? Lehne ich mich selbst ab? Der Schritt hinaus? Die Frage nach dem Warum, das Suchen nach der Idee, das Finden des Sinnes. Der Schritt hinein. Ich bin zurück.
Bei mir. In Balance.

Bis zum nächsten Windstoß …

G(l)anz.