Ich finde mich wieder in den ewigen Drahtseilen des Lebens.
Hatte ich nicht gesagt, das Morgen sei eine Illusion und lebe den Moment und so weiter? Ich sprach wohl mit mir selbst, aber gebracht hat es eher wenig.
Mein Herz ist leer, ich suche nach dir. Ich finde eine Tasse. Auch leer. Blau. Ohne Muster. Schade.
Mir fehlt die Lebenslust. Ich bin gedrückt. Warum macht mir das Leben keine Lust? Sinnlichkeit. In Ewigkeit. Voller Sinn.
Verdammt, ich hätte so viele Informationen den ganzen Tag lang, die ich alle verworten möchte. Aber nicht schaffe, weil es ja so viel ist. Mir also zu viel vornehme und dann täglich frustriert im Bett ende. Verende ich. Vor mich hin. Shit. Alles Mist. Alles absoluter Mist.
Ich bin einsam. Und leer.
Für die Jammernummer nehme ich mir Zeit. In der Zwischenzeit habe ich die anderen schon vergessen. Nichts mehr übrig von den wertvollen Informationen. Von den Einsichten und Lichtern, die mir aufgingen. Von den klaren Momenten. Ich bin leer und müde.
Meines Geschwätztes müde.
Ich kann nicht mehr.
Und doch will ich weiter. Ich liebe die Worte. Und ich will schreiben, weil es so schön ist und so viel Spaß macht. Und ich bin süchtig nach Zeit mit mir selbst. All das betäube ich mit Süßkram. Schweigt, ihr Bedürfnisse! Ich gebe euch Schokolade! Bitteschön! Friss oder stirb.
Ich möchte wieder Menschen treffen. Ich möchte wieder Freude am Leben spüren. Sinnlich sein, in jeder Hinsicht.
Das Leben ist so still geworden. Ich fühle nichts, bin taub und blind. Funktioniere irgendwie vor mich hin.
Licht am Ende des Tunnels? Keines zu sehen. Ich habe keine Lust mehr. Wo ist die Sinnlichkeit?
Augen, Ohren, Nase, Mund? Finger, Hände, Zunge, Haut?
Keine Sinne.
Alles leer.
Das Essen schmeckt nicht. Die Bilder entzücken nicht. Die Melodien tragen nicht. Ich lasse nicht. Ich lebe nicht.
Ich habe Angst. Ich fürchte mich.
Vor Mäusen und Mücken, vor Menschen und Tieren, vor Emotionen, Gedanken und Lust. Ich fürchte mich vor dem Leben und vor mir selbst.
Ich wünschte du wärst hier und könntest mir zeigen, wie all das geht. Wie Leben geht.
Ich fürchte mich davor am ausgestreckten Arm zu verhungern. Ich fürchte mich vor dem lebendigen Sein. Ich fürchte mich vor dem einfachen Überleben. Ich fürchte mich überhaupt. Weil ich glaube immer irgendetwas falsch zu machen.
Aber tue ich das? Ich meine ist das wahr? Mach ich irgendetwas falsch? Gibt es das überhaupt? Falsch, richtig, gut, schlecht und den ganzen Kram?
Und wie oft bin ich da schon durchgestiegen? …