Sorgst du für dich?

Ich spüre Angst.
Angst nicht gesehen zu werden. Und ich sehe mich nicht.
Das ist manchmal so.

Was brauche ich? Was will ich? Was raubt mir denn die Kraft?
Wer sieht mich außer mir? Wer bin ich und wenn ja, wer seid dann ihr?

Ich vertrete keine Meinung. Ich bin flexibel. Das heißt, ich gehe und fließe mit dem Gegenüber. Böse Zungen würden behaupten, ich drehe mich wie ein Fähnchen im Wind.

Die Wahrheit – also meine Wahrheit, das, was ich glauben will – ist, ich bin einfach da und löse mich in dir auf. Danach fließe ich wieder zusammen. Wie das Wasser. Geschmeidig und ohne große Hindernisse.

Ich brauche Zeit.
Nach unserer Begegnung oder der Nicht-Begegnung brauche ich Zeit. Zeit, mich zu sortieren. Zeit, die Eindrücke zu sortieren. Zeit, mich wieder zu spüren. Ich reinige den Filter.

Und gehe ich weiter?
Ja ich fließe. Einfach weiter. Es geht immer weiter. Immer in Bewegung.

Ich habe Angst zu vergehen. Ich habe Angst mich zu verlieren. Ich habe Angst nicht mehr zurück zu kehren aus der Erstarrung, der Leere, der Geschäftigkeit.

Aber ich habe erfahren, dass das nicht passieren kann.
Weil ich bei mir bin.
Immer.
Auch wenn es nicht so erscheint.
Wenn ich abwesend erscheine, bin ich trotzdem bei mir – wo auch sonst?

Ich fürchte mich.
Ich fürchte, nach draußen zu gehen. Ich fürchte Euch zu treffen.
Ich fürchte das, was zwischen uns passiert.

Und doch weiß ich – es ist das Leben. Es ist warum wir hier sind.
Wir sind hier uns zu begegnen. Gegenseitig und uns selbst.

Immer wieder – in allen möglichen Variationen.