Die schwarze Katze schläft. Wenn sie müde ist, schläft sie. Sie schläft die Erschöpfung der letzten Wochen weg. Sie war schwanger, hat geboren und die Kinder groß gezogen. Jetzt sind sie soweit. Die Kleinen sind beinahe selbstständig. Die schwarze Katze kann ruhen. Es ist okay. Sie folgt dem, was ist.
Sie lässt sich von der Müdigkeit davon tragen. Fasziniert sehe ich ihr beim Schlafen zu. Ihr kleiner Körper hebt und senkt sich bei jedem Atemzug. Sie zappelt und zuckt ein bisschen während sie schläft. Sie wandelt in Sphären von denen ich keine Ahnung habe. Ich wäre so gerne dabei.
Während ich schreibe ruft die bunte Katze draußen:“Miau!“ Ich erhebe mich und antworte mit dem Öffnen der Tür. Sie geht zum Napf und frisst, weil sie Hunger hat. Es ist okay. Sie folgt dem, was ist.
Draußen im Flur spielen die Katzenkinder.
Ich seufze und widme mich wieder dem Textfluss.
Ich neige dazu mich zu wehren, in den Widerstand zu gehen oder auch mit dem Leben zu diskutieren. Ich fürchte, dass das Leben manchmal nicht weiß, was es tut. Dann wünschte ich, ich hätte mehr Kontrolle. Viel mehr Kontrolle. Ich würde einen Plan schreiben und dem Leben sagen, es solle danach handeln.
Ich muss lachen, weil das einfach zu lustig ist. Wie soll das gehen? Wie soll das Leben sich nach mir richten? Ernsthaft. Ich schüttele den Kopf und lasse mich davon tragen. In Sphären von denen ich vorher keine Ahnung hatte. Es ist total okay, dem zu folgen was ist.
Alles ist im Fluss. Alles ist genauso, wie es sein muss. Alles ist perfekt.
Ich genieße den Moment, die Perfektion des Augenblicks. Ich bin still und berührt von der Kraft des Lebens durch mich. Es zeigt sich mir, durch jene scheinbaren Banalitäten. Dann weiß ich es wieder und mein Herz schlägt synchron mit dem Takt der Erde. Mein System webt sich in das Leben ein.
Die schwarze Katze schläft. Einfach weil sie müde ist. Sie denkt nicht darüber nach, ob es richtig ist oder ob es dran ist, jetzt zu schlafen. Sie schläft. Punkt.