Das Telefon klingelt. Das ist deshalb so besonders, weil es tatsächlich selten klingelt und wenn das doch passiert, gehe ich meistens nicht dran. Auf dem Display steht „Mama“, also hebe ich ab. Wir tauschen Smalltalk aus und ein paar organisatorische Dinge. Kurze Pause.
„Das Buch ist … gut.“ – „Jaa?“, sage ich ein klein wenig langgezogen. – „Ja! Man muss sich schon zwingen es wegzulegen.“ Unwillkürlich hüpft mein Herz. „So hab ich mir das vorgestellt. So etwas lese ich gerne“, sagt sie. Ich grinse ins Telefon. Meine Mama in ihrer unnachahmlichen Art Lob zu äußern. Und meine unnachahmliche Art still Freude zu empfinden.
Warum freue ich mich so? Ich bin doch schon groß und wollte echt nicht mehr abhängig von der Meinung meiner Mutter sein. Ihre Meinung zu Herbert Wolkenschaf war niederschmetternd und hat mich regelrecht verletzt. Aber offenbar kann ich nicht aus meiner Haut.
Meine Mutter liest viel. Wirklich viel. Romane hauptsächlich. Sie kann sich wirklich ein Bild machen. Das ist das Eine. Und das andere ist … könnte es sein, dass ich immer nur für sie geschrieben habe? Für sie und meinen Vater? Der war ebenso ein Vielleser. Was andere dieser Tage in Smartphones versinken, war er in Büchern. Heute wäre übrigens sein Geburtstag.
Ich liebe das Schreiben. Ganz intrinsisch, ganz aus mir selbst heraus. Dennoch ist meine Geschichte ein Teil davon. Meine Herkunftsfamilie ist ein Teil davon. Das ist so spannend.
Mein Großvater saß den ganzen Tag in seinem Arbeitszimmer, das bis obenhin mit Papieren vollgestopft war, und hat, mit der Brille auf der Nase, Worte in die Schreibmaschine getippt, wenn er nicht tagelang auf irgendwelchen wichtigen Veranstaltungen unterwegs war. In mir blieb der Eindruck des Arbeitszimmerausschnitts. Die Schreibmaschine steht noch immer hier.
Und wie sehr passt diese Sichtweise zu Gretels Geschichte? Faszinierend.
Mein neues Buch, mein erster richtiger Roman, „Vom Gefühl, barfuß im Schnee zu sein“ ist in der Welt. Wenn du Lust hast auf tiefe Einkehr, eine innige Lesereise voller magischer Momente und darauf, dich zu zwingen, das Buch wegzulegen – oder eben nicht – dann ist es dein Buch.
Wenn es dich interessiert, was Hänsel und Gretel eigentlich nach dem Märchen treiben, ebenso.
Du kannst das Buch überall im Buchhandel bestellen. Entweder bei mir direkt oder irgendwo anders. Vielleicht hast du auch noch kein Weihnachtsgeschenk …
Voller Liebe *
Verena
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